30. August 2012
Danke! So sagen wir es ganz kräftig in den Gottesdiensten zu Erntedank. Danke für die Früchte der Ernte ! Aber auch Danke für all die Gaben der Natur, an denen sich Augen und Herz in den Sommermonaten erfreuen konnten. Danke für die Stiefmütterchen, die Narzissen und Tulpen, die Rosen und Sonnenblumen, die Dahlien und Astern und alle Blumen, die unsere Gärten so bunt machen ! Welche Vielfalt !
Danke! So sagen wir es ganz kräftig in den Gottesdiensten zu Erntedank. Danke für die Früchte der Ernte ! Aber auch Danke für all die Gaben der Natur, an denen sich Augen und Herz in den Sommermonaten erfreuen konnten. Danke für die Stiefmütterchen, die Narzissen und Tulpen, die Rosen und Sonnenblumen, die Dahlien und Astern und alle Blumen, die unsere Gärten so bunt machen ! Welche Vielfalt !
Danke aber auch für die bunte Vielfalt der Menschen ! Auch das gehört zu Erntedank ! Denn was wäre es doch schade, wenn wir alle gleich wären und nicht jeder Mensch seine eigene Blütenform und Farbe hätte.
Das Früchtefest auf der „Oase“ wird dieses Jahr schon am 30. September gefeiert. Das ist der Sonntag, der mitten in die „Interkulturelle Woche“ fällt. Auch die Kirchen in Deutschland gestalten sie jedes Jahr mit und auch in Gronau werden Veranstaltungen in den Kitas, im GroW und anderswo stattfinden. Das Motto für 2012 lautet:
„Herzlich willkommen – wer immer Du bist.“
Dazu gibt es das schöne Motiv von der Blume, das Sie abgedruckt sehen können:
Eine Blume, an der Blüten in verschiedenen Farben blühen. Und wenn Sie genau hinsehen, werden Sie erkennen: Jede Blüte ist ein Fingerabdruck. So ist das mit den menschlichen Blumen Gottes: Da ist jeder und jede unverwechselbar und bringt seine oder ihre eigene Farbe mit.
„Herzlich willkommen – wer immer Du bist .“
Aber klingt das nicht ein bisschen einfach? Nach Multi-Kulti-Romantik ? Ist das nicht ein schönes, naives Ideal, an dem wir alle immer wieder scheitern? Schon im Privaten kommen wir da doch an unsere Grenzen, und in unserer Gesellschaft erst recht.
Ja, jeder Mensch bringt sein Eigenes mit. Das macht es uns untereinander nicht immer einfach. Aber so ist sie nun mal, die menschliche Vielfalt im bunten Schöpfungsgarten Gottes. Wir können sie auch als Bereicherung verstehen.
Dann, wenn wir uns nicht in Klischees und Vorurteilen einrichten. Dann, wenn wir nicht schon immer über die anderen Bescheid wissen. Dann, wenn wir öfter neugierig sind und einander fragen: Was ist denn dein besonderer Fingerabdruck? Was ist die Geschichte deines Lebens?
Das wird unseren Blick weiten, das wird uns manchmal traurig machen, das lässt uns hören, aber auch staunen über die Farben des anderen. Über seine oder ihre Traditionen, Vorlieben, Begabungen und Gaben.
Als vor fast zehn Jahren im Rahmen der Laga die „Oase“ gegründet wurde, da gab es ein Lied, das den Geist des ökumenischen, Länder-und Nationen übergreifenden Miteinanders dort sehr schön ausdrückt:
„Weet dat je welkom bent ….wees onze gast. Ook als je niemand kent: Weet dat je welkom bent…Ons aller God is aangenaam verrast.“
„Sei willkommen, sei unser Gast; auch wenn Du niemand kennst, sei willkommen, sei unser Gast, unser Gott ist angenehm überrascht !“
Und dann geht es in den Strophen u.a. weiter:
„Welkom jij tere en jij broze, welkom jij met ja harte kant, welkom jij schijnbaar mutelose…….welkom, jij met je idealen…. welkom in Gods gemengde koor. „
„Willkommen, ob du aufrecht bist oder genickt, willkommen, mit Deiner harten Schale, willkommen, Du anscheinend Mutlose…… willkommen mit deinen Idealen…..willkommen in Gottes gemischtem Chor.“
„Willkommen- wer immer Du bist“
Das Motto der Interkulturellen Woche kann uns ermutigen, die angenehme Überraschung Gottes über die bunte Vielfalt seiner Menschen zu teilen.
Und nicht zu vergessen: Zu diesem bunten Strauß und gemischtem Chor gehören ja auch Ich und Du, mit unseren Ecken und Kanten, Farben, Geschichten und Gaben. Wie gut, dass da jemand zu uns sagt:
Herzlich willkommen! Wer immer Du bist!
Wenn das kein Grund zum Danken ist.
Ihrer Pfarrerin Heike Bergmann